Als Reflexintegrationstrainerin für Gruppen in Kindergärten / Schulen und im Einzeltraining, stelle ich anhand des noch bestehenden Furchtlähmungsreflexes und des Moro Reflexes die Bedeutung dieser 2 Reflexe in Bezug auf chronischen Stress und die Auswirkungen auf Lernen und Verhalten dar.
Der Furchtlähmungsreflex entwickelt sich ab ca. der 5.-7. Schwangerschaftswoche und dient dem Baby im Mutterleib vorgeburtlich als Schutz, damit das Baby sich nicht in die Nabelschnur einwickelt. Aus dem Furchtlähmungsreflex entwickelt sich dann ab der 32. Schwangerschaftswoche bis zum 3.-4. Lebensmonat der Moro Reflex. Dieser dient dazu, dass die eigenständige Atmung nach der Geburt einsetzt.
Die beiden eng miteinander verknüpften Reflexe werden auch als Stressschutz- oder Rückzugsreflexe bezeichnet. Sie bereiten unser Nervensystem auf lebensbedrohliche Situationen vor.
Unser Körper wird entsprechend auf Kampf oder Flucht eingestellt, Moro Reflex, oder erzeugt eine Starre, der Furchtlähmungsreflex.
Ausgelöst werden beide durch die Sensorik, d.h. beispielsweise durch einen lauten Ton, einen erschreckenden visuellen Reiz, eine unangenehme Berührung oder eine plötzliche Veränderung der Lage.
Vielleicht erinnerst du dich an die typische Reaktion bei deinem Baby:
- Zuerst nimmt es einen tiefen Atemzug und streckt Arme und Beine weg
- Dann werden Arme und Beine zur Körpermitte hin gebeugt und das Kind schreit
Kinder und Jugendliche mit einem noch aktivem Furchtlähmungs– oder Moro Reflex sind sensorisch hochsensibel. Das Reflexmuster stellt also eine ständige Angstreaktion dar.
Der Körper schüttet automatisch Stresshormone wie Cortisol oder Adrenalin aus, um für den Kampf oder Flucht bereit zu sein.
Das Stresssystem wird ständig aktiviert und es kommt dadurch zu einem erhöhten Verbrauch von Nährstoffen, Spurenelementen, Vitaminen und Botenstoffen.
Dieser Teufelskreis führt zu chronischem Stress und der Körper reagiert mit:
- erhöhter Infektanfälligkeit oder Allergien
- Veränderungen des Ess- und Schlafrhythmus
- vermehrte und erhöhte Schmerzreaktionen
In Bezug auf Lernen und Verhalten bedeutet ein noch aktiver Furchtlähmungs- oder Moro Reflex:
- hohe Geräuschempfindlichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten
- schwaches Selbstwertgefühl und Aggressivität / Wut
- Abneigung gegen Veränderung, Neigung zu sich wiederholenden Verhaltensmustern
- Phasen von Hyperaktivität oder Übermüdung
- geringe Stresstoleranz
- Ängstlichkeit und Panik
Vereinbare gerne ein kostenloses Erstgespräch mit mir.